Gestern noch vom Sommerwetter geschwärmt - prompt fiel heute Nacht die Temperatur und seit heute Mittag regnet es ununterbrochen.
Wir sind vom Alaska Highway abgebogen und haben einen Abstecher (ca. 90 km) nach Atlin gemacht.
Atlins tolle Lage vor einem grandiosen Gebirgspanorama am Atlin Lake, dem größten natürlichen See in British Columbia, bescherte dem Städtchen nach dem turbulenten Goldrausch von 1898/99 eine frühe touristische Blüte. Über die Bahnverbindung Skagway-Whitehorse gelangten die Reisenden von Carcross mit einem Raddampfer über den Süden des Tagish Lake nach Taku Landing, von wo es per Dampfross auf einer 4 km-Trasse nach Scotia Bay und weiter per Boot nach Atlin ging. Was eine anstrengende Reise! Von 1917 bis 1936 verkehrte auf dem letzten Teilstück dieser Strecke der Raddampfer SS Tarahne, der immer noch erstaunlich gut erhalten im Ort am Seeufer liegt.
Auf der Strecke haben wir heute ganz weit oben in den Bergen Bergziegen mit Jungen gesichtet.
Leider sind sie trotz Tele :) ziemlich klein geblieben.
Atlin selbst ist ein schmucker kleiner Ort, der im Sommer sicher von reichlich Touristen besucht wird.
Es wird noch immer nach Gold gegraben, angeblich von Firmen mit entsprechendem Gerät auch immer noch mit einigem Erfolg. Wir sind am Friedhof für die Pioniere Atlins vorbei gekommen. Dort liegen all die Goldsucher, Minenarbeiter, Flieger etc. und deren Familien, die in Atlin ums Leben gekommen sind. Viele von ihnen stammten aus Europa, auf der Suche nach dem großen Glück im Norden.
Jetzt sind wir auf einem privaten Campground direkt am Atlin Lake, haben theoretisch direkt vor der Türe einen wunderschönen Ausblick auf die Bergkulisse und sehen: nichts. Alles ist regenverhangen und etwas trostlos. Direkt gegenüber ist eine weitere katholische Missionskirche, diese ist aber fest verschlossen und offensichtlich nicht zu besichtigen.
Und über uns auf einem hohen Pfahl wird der Campground doch tatsächlich bewacht und wir wollten unseren Augen nicht trauen, als uns der Camphost darauf aufmerksam machte, von einem Weißkopfseeadler, der von ihm "Eddy the eagle" getauft wurde. Er verbringt hier wohl einen Großteil seiner Zeit und wir können ihn in Ruhe beobachten.
Morgen geht es, bei hoffentlich wieder besserem Wetter, weiter nach Whitehorse und da sollte es auch wieder eine Möglichkeit geben, den Blog online zu stellen.
Bis dann
Christine und Kurt
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