Im Reiseführer wurde diese Strecke zwischen Alaska Highway und Skagway als zu den schönsten des kanadischen Nordens gezählt and by the hell: it´s true!!!
Erste Station war der für sein türkisfarben leuchtendes Wasser berühmte Emerald Lake.
Die tolle Farbe entsteht, weil das Sonnenlicht eine weiße Schicht eines Calciumcarbonats auf dem Seegrund reflektiert.
Weiter geht es ins Carcross Desert, ein 260 ha großes Dünengebiet, die "kleinste Wüste der Welt".
Es schaut zwar aus wie eine Wüste, tatsächlich sind die Sanddünen aber die Überreste eines Gletschersees.
"To see a world in a grain of sand and a heaven in a wildflower;
hold infinity in the palm of your hand an eternity in an hour."
(William Blake)
Die nächste Station war das hübsche Städtchen Carcross. Unter anderem fährt hier die historische Eisenbahn den White Pass & die Yukon Route entlang. Der historische Bahnhof wurde wieder aufgemöbelt und die Waggons sehen gar nicht mal so unbequem aus.
Eine nette kleine Bäckerei mit Cafe gab es auch und die Verkäuferin war eine junge Französin, die in Quebec studiert und für einige Monate in Carcross jobbt. So treffen sich alle europäischen Nationen im Norden Kanadas :)
Wenig Glück hatte der Investor für den Wiederaufbau eines antiken Schaufelraddampfers aus der Zeit des Goldrush, der eine zusätzliche Attraktion für das Örtchen werden sollte. 1990, kurz vor Fertigstellung der Restauration, ging das Schiff in Flammen auf. Jetzt ist es eine Ruine und der Investor pleite. Pioniergeist wird eben nicht immer belohnt.
Auf den jetzt folgenden Kilometern verführten spektakuläre Landschaftspanoramen ständig zum Anhalten und Fotografieren.
Je weiter wir in die Höhe kamen, desto mehr verwandelte sich die Strecke in eine Winterlandschaft.
Am geografischen Übergang vom Yukon Territory nach Alaska wurde dann auch nochmal der Frauen und Männer gedacht, die auf den Trails über dieses Gebirge während des Goldrauschs ihr Leben verloren. Da wir gerade "Alaska Kid" von Jack London gelesen haben, können wir uns in etwa vorstellen, was diese Menschen hier bei diesen Wetterverhältnissen geleistet haben. Sie mussten nicht nur sich und ihre Ausrüstung über die Gebirge bringen, sondern an der kanadischen Grenze auch Verpflegung für ein ganzes Jahr nachweisen. So musste dieser Weg also mehrfach bewältigt werden, um die ganze Ladung über die Berge zu bringen. Wer genug Geld hatte, bezahlte Träger für diese Arbeit. Die Indianer lernten aber auch sehr schnell das Prinzip von Angebot und Nachfrage und so stiegen die Preise für die Lastenträger immer weiter in die Höhe.
Wenn man sich vorstellt, was diese Männer und Frauen hier geleistet haben und was dann der oft enttäuschende Lohn im Klondike war...
Nach wildlife haben wir natürlich auch wieder eifrig Ausschau gehalten:
Neben ein paar weiteren Bergziegen sahen wir solche Bären:
Die Einreise in die USA war, wie erwartet, eher aufwändig. Kurze Fragerunde am Truck, dann Truck parken und ins Gebäude kommen. Die letztes Jahr ausgefüllte (und bezahlte) ESTA-Erklärung gilt nur für die Flug- und Seeeinreise, nicht für den Landweg. Also, wie früher das grüne Formular ausfüllen, Finger- und Augenscan abgeben und natürlich jeder 6 bucks zahlen. Aber sehr freundlich war der Chef und Barack Obama und Joe Biden hingen auch an der Wand.
So sind wir jetzt also wieder mit allen Stempeln versehene legale Besucher der Vereinigten Staaten und das bleiben wir die nächsten Tage auch.
Skagway ist ein hübsches Städtchen, welches wir uns morgen genauer ansehen werden. Hier legen allerdings auch die Kreuzfahrtschiffe an und die ersten Ausflugsbusse des derzeit vor Anker liegenden Schiffes haben wir schon gesichtet. In Skagway liefen sie mit Namensschildchen auf der Jacke rum (grusel).
Wir haben uns für heute einen ruhigen Campground im National Historic Park gesucht und werden gleich den amerikanischen Grill (die sind besser als die kanadischen) anwerfen.
Bis morgen
Christine und Kurt
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